Der Leuchtturm von Pharos
Den Leuchtturm von Pharos, oft auch Leuchtturm von Alexandria genannt, könnte man auch als das „verspätete“ der antiken Weltwunder bezeichnen. Schließlich kam er in der ursprünglichen, durch Antipatros von Sidon verfassten Aufzählung der Weltwunder der Antike gar nicht vor. Imposant war der mächtige, auf der durch einen Damm mit dem Festland verbundenen Insel Pharos erbaute Leuchtturm aber dennoch: Nicht nur soll er der erste Leuchtturm überhaupt gewesen sein, mit einer Höhe von 115 bis 160 Metern wäre er auch der höchste Leuchtturm gewesen, der je erbaut worden ist.
Und genau darum verwundert es auch nur wenig, dass der Turm schließlich im 6. Jahrhundert und im Rahmen einer Überarbeitung der Liste der antiken Weltwunder durch Gregor von Tours doch noch – wenn auch eben etwas verspätet – in die Liste der Weltwunder der Antike aufgenommen wurde. Geschuldet war das jedoch nicht allein den beeindruckenden Ausmaßen des Leuchtturms, sondern auch dem Umstand, dass die zuvor zu den sieben Weltwundern der Antike zählende Stadtmauer von Babylon in der Zwischenzeit zerstört worden war.
Zum Zeitpunkt seiner Aufnahme in die Liste der Weltwunder konnte der Leuchtturm von Pharos bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken und verdiente sich vielleicht auch schon so den Titel des Weltwunders. Schließlich war der Bau des ersten und höchsten Leuchtturms der Welt bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. durch Ptolemaios I. in Auftrag gegeben und schließlich in der Zeit von 299 bis 279 v. Chr. umgesetzt worden. Für den Bau des Turmes, der auf einer mit Götterstatuen verzierten Plattform errichtet war und die Häfen der blühenden Stadt Alexandria schützen sollte, wurden dabei Mittel in Höhe von etwa 21.000 Kilogramm Silber (das entspricht Baukosten von etwa 8,9 Millionen Euro) bereitgestellt.
Obwohl die exakte Höhe des riesigen Turmes nicht genau geklärt ist und von verschiedenen Zeitzeugen unterschiedlich beziffert wird, hat man heute dennoch eine recht genaue Vorstellung davon, wie der Leuchtturm ausgesehen haben muss. Schließlich war er bereits seinerzeits eine echte Berühmtheit und wurde gerne als Motiv für Kunstgegenstände verwendet und sogar auf Münzen geprägt. So weiß man heute nicht nur, dass der Leuchtturm von Pharos um die 120 Meter hoch gewesen sein muss, sondern auch wie genau er aufgebaut war:
Auf einem quadratischen, 60 Meter hohen Grundriss mit einer Seitenlänge von 30 Metern war ein 30 Meter hoher, achteckiger Bau mit 11 Metern Durchmesser errichtet worden. Auf dieser Konstruktion wiederum war ein 15 Meter hoher Rundbau mit 8 Metern Durchmesser sowie das 8 Meter hohe Leuchtfeuer erbaut. Gekrönt wurde die Konstruktion außerdem von einer 7 Meter hohen Bronzestatue, die einen griechischen Gott darstellte.
Der riesige, bereits 279 v. Chr. fertiggestellte Turm, der es erst im 6. Jahrhundert zum Weltwunder schaffen sollte, diente in erster Linie als künstliche Landmarke, um den Schiffsverkehr der Region zu sichern. Schließlich herrschte in der Gegend regelmäßig besonders schlechte Sicht, so dass die Hafeneinfahrt oft kaum auszumachen war. Seiner wichtigen Aufgabe kam der Turm für lange Zeit zuverlässig nach, bis er schließlich im Jahre 365 durch ein Seebeben schwer beschädigt wurde. Obwohl danach versucht worden sein soll, den Turm erneut aufzubauen, wurde er in den Jahren 1303 und 1323 von zwei weiteren Erdbeben vollkommen zerstört. Die übriggebliebenen Trümmer des Turmes wurden dann im Jahre 1480 bei der Errichtung der Kait-Bay-Festung verbaut.
Der Leuchtturm von Pharos heute
Weitere Sehenswürdigkeiten rund um den Leuchtturm von Pharos
Der antike Leuchtturm von Pharos wurde einst erbaut, um die Häfen der Stadt Alexandria zu sichern. Obwohl der erste und größte Leuchtturm der Welt heute nicht mehr vorhanden ist, hat die heutige Millionenstadt Alexandria in Ägypten aber dennoch viele andere beeindruckende Sehenswürdigkeiten und Schätze der Vergangenheit zu bieten:
So lässt sich in Alexandria auch heute noch beispielsweise die aus den Überresten des einstigen Leuchtturms erbaute Kait-Bay-Festung, der imposante Hafen von Alexandria – der übrigens der größte Hafen Ägyptens ist – oder auch das Nationalmuseum Alexandria besuchen.
Eine weitere Möglichkeit, Alexandrias Vergangenheit zu erforschen, ist außerdem eine Rundfahrt durch den Hafen der Stadt – schließlich kann man den versunkenen Schätzen der Vergangenheit so besonders nah sein, auch wenn man das auf den ersten Blick gar nicht erkennen kann. Nach wie vor liegen nämlich zahlreiche Überreste der Vergangenheit, von antiken Palästen, Statuen und vielem mehr im Hafenbecken von Alexandria und damit in nur etwa 10 Metern Tiefe verborgen. Zwar sind viele Fundstücke der Antike, die hier aus verschiedensten Gründen im Meer versunken sind, mittlerweile – insbesondere 1996 durch den Franzosen Franck Goddio – geborgen worden und werden beispielsweise im British Museum in London ausgestellt. Allerdings hat man längst nicht alle Überreste der antiken Stadt Alexandria aus dem Wasser entfernt. Dementsprechend kann man auch heute noch – etwa bei einer Rundfahrt durch den Hafen oder vielleicht sogar während eines Tauchausflugs – der antiken Vergangenheit Alexandrias ganz nah sein.
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