Der Tempel der Artemis
Der Tempel der Artemis in Ephesos wird oft auch Artemision von Ephesos genannt und gehörte als größter Tempelbau überhaupt zu den sieben Weltwundern der Antike. Der olympischen Göttin Artemis, der Göttin der Jagd und der Hüterin der Frauen gewidmet, soll der Tempel in der antiken griechischen Stadt Ephesos Überlieferungen zufolge von der Amazonenkönigin Otrere gegründet worden sein. Außerdem spiegelte der mächtige Tempelbau, der sich hoch in den Himmel erhob, Reichtum und Wichtigkeit der antiken Stadt Ephesos wider.
Schließlich war Ephesos eine der größten und wichtigsten Städte im antiken Griechenland. Allerdings war nicht allein die Bedeutung der Stadt Ephesos Grund dafür, dass der beeindruckende Artemis-Tempel genau hier erbaut wurde. Seinerzeit waren es nämlich nicht die Menschen, die den Standort eines Tempels bestimmen könnten. Vielmehr wurde durch die Götter selbst festgelegt, wo genau sich die religiöse Stätte zu befinden hatte:
Im Falle des Artemis-Tempels lassen Funde erkennen, dass sich an seinem späteren Standort bereits etwa 800 v. Chr. kleinere Tempelbauten befunden hatten. Grund hierfür war der Umstand, dass genau an der Stelle, an welcher der Tempel später erbaut werden sollte, ein Bildnis der Göttin Artemis vom Himmel gefallen sein sollte. Dementsprechend galt der Ort, an dem der Artemis-Tempel später erbaut werden sollte, schon seit langer Zeit als auserwählt, um religiöse Zeremonien abzuhalten und Artemis, die als Tochter des Zeus zu den zwölf höchsten Gottheiten überhaupt zählte, zu verehren.
Obwohl der Ort, an dem das Artemision später erbaut wurde, also als auserwählt galt, brachte der Baugrund dennoch einige Unannehmlichkeiten mit sich. Schließlich handelte es sich um sumpfiges Gelände, das bei starkem Regen oft unter Wasser stand – schwer vorstellbar also, dass der Ort von den Menschen „freiwillig“ und ganz ohne ein göttliches Zeichen zum Tempelbau gewählt wurde. Allerdings konnte das Problem des fast ungeeigneten Baugrunds bei den bereits 550 v. Chr. beginnenden und 120 Jahre andauernden Bauarbeiten behoben werden. Durch Holzkohle, die in den Untergrund unter den Tempel eingebracht wurde, stand der Tempel auf trockenem Grund und war auch vor Erdbeben geschützt.
Nichtsdestotrotz hatte der komplett aus Marmor erbaute Tempel, der auf einem knapp 112 mal 58 Meter messenden, zweistufigen Unterbau errichtet war und dessen Inneres von 106 Marmorsäulen mit einer Höhe von 19 Metern umgeben war, einen recht schweren Stand. Schließlich fiel der beeindruckende Bau bereits im Jahre 356 v. Chr. einer Brandstiftung zum Opfer und musste erneut aufgebaut werden. Obwohl der Artemis-Tempel dann, nach seinem Wiederaufbau, bis ins Jahr 268 n. Chr. erhalten bleiben sollte, wurde er dann im Rahmen eines Krieges fast vollkommen zerstört. Auch seine Überreste wurden schließlich abgetragen und von den Einwohnern der Region als Baumaterial genutzt.
Der Tempel der Artemis heute
Weitere Sehenswürdigkeiten rund um den Tempel der Artemis
Nicht nur im Archäologischen Museum in Selcuk können viele Ausgrabungsfunde rund um den Tempel der Artemis und die antike Stadt Ephesos bewundert werden. Auch einige alte Häuser der Stadt bergen bei genauerem Hinsehen echte Kulturschätze: Schließlich sind einige Gebäude, die teilweise aus antiken Resten des einstigen Ephesos erbaut wurden, auch heute noch erhalten. Zusätzlich dazu können auch die wenigen Reste des einstigen Artemis-Tempels selbst am Stadtrand von Selcuk besichtigt werden.
Ebenfalls besonders interessant: Am nordöstlichen Hang des Panayır Dağı findet sich die sogenannte Siebenschläferhöhle von Ephesos. Etwa sieben Kilometer davon entfernt und auf dem Berg Ala Dağı – der in der Antike übrigens „Solmissos“ genannten wurde – findet sich das Haus, in dem Maria, die Mutter Gottes, bis zu ihrem Tod gelebt haben soll.
Außerdem sehenswert sind auch das vollständig im griechischen Stil erhalten gebliebene Dorf Şirince, das etwa acht Kilometer von Selçuk entfernt liegt, die schöne und aus dem 14. Jahrhundert stammende Isabey-Moschee mit ihrem stimmungsvollen Gebetssaal sowie die Ruine des Isabey-Hamams, einem ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert stammenden einstigen Badehauses.
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