Die Felsenstadt Petra
In der Antike war die Felsenstadt Petra die Hauptstadt des Nabatäer-Reiches – heute sind die Ruinen der Stadt und insbesondere der monumentale Grabtempel Khazne al-Firaun, dessen Fassade direkt aus dem Fels gemeißelt wurde, die berühmteste Touristenattraktion in ganz Jordanien. Der britische Offizier, Schriftsteller und Geheimagent Thomas Edward Lawrence, der auch als Lawrence von Arabien bekannt wurde, bezeichnete Petra sogar einmal als den „herrlichsten Ort der Welt“. Und tatsächlich: Besucht man Petra, ist meist bereits der erste Eindruck, wenn man die Felsenstadt nach einer etwa einen Kilometer langen Wanderung durch eine Schlucht mit fast 100 Meter hohen Felswänden auf beiden Seiten (dem sogenannten Siq) erreicht, schlichtweg überwältigend.
Nach einer bereits beeindruckenden Wanderung in Petra angekommen, erwartet Besucher der Ruinenstadt, die etwa im Jahre 663 und nach der Eroberung durch die Muslime sowie nach mehreren Erdbeben endgültig von ihren Einwohnern verlassen wurde, bereits das erste, weltberühmte Wunder dieses magischen Ortes: das „Schatzhaus“, Khazne al-Firaun, ragt hier mit seinen beeindruckenden Säulen etwa 40 Meter in die Höhe. Das wohl bekannteste Gebäude Petras wurde vermutlich im 2. Jahrhundert n. Chr. erbaut und war – anders als sein Name vermuten lässt – keine Schatzkammer. Vielmehr handelte es sich bei dem faszinierenden Bau um eines von mehreren Felsengräbern. Allerdings hielt das einige Beduinen dennoch nicht davon ab, Versuche zu unternehmen, die auf der Spitze des Rundtempels befindliche Urne auf der Suche nach Kostbarkeiten zu beschädigen. Offenbar hatte man versucht, die Urne aufzubrechen – erfolglos. Schließlich ist die Urne wie auch der Rest des beeindruckenden Portals zum größten Teil aus massivem Fels gearbeitet.
Setzt man seine Wanderung durch Petra und damit durch das ausgetrocknete Bett eines ehemaligen Flusses schließlich fort, gelangt man bald zu dem nächsten Wunder der beeindruckenden Stadt: dem Römischen Theater. Bestaunt man das ebenfalls direkt aus den Felsen gemeißelte und im klassisch römischen Stil errichtete Theater, das einstmals etwa 10.000 Zuschauern Platz bot, könnte man sich ein bisschen wie in einem fantastischen Märchenfilm fühlen. Allerdings läge ein Abenteuerfilm hier näher – schließlich war die Felsenstadt Petra bereits Drehort des Films „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“.
Weiter geht es entlang der Gräber der Königswand, wo sich 13 monumentale Grabtempel aneinanderreihen, sowie der „Säulenstraße“, der einstigen Hauptverkehrsstraße Petras. Hier sollte eventuell darüber nachgedacht, in einem der Restaurants, die in der Ruinenstadt durchaus zu finden sind, einzukehren. Schließlich sollte später auch auf einen Besuch des gewaltigen Ad Deir Felsentempels nicht verzichtet werden – eine vorherige Verschnaufpause ist daher zu empfehlen. Schließlich ist der Tempel, in dem im Mittelalter Mönche ansässig waren, nicht nur etwas außerhalb der einstigen Stadt gelegen, sondern lässt sich auch erst nach dem Bezwingen von über 800 Stufen erreichen. Der beeindruckende Anblick des schlichten, fast 40 Meter hohen und 47 Meter breiten Tempels, dessen auf seiner Spitze angebrachten Urne allein 9 Meter misst, entschädigt allerdings für die Mühe und versetzt angesichts der überragenden Baukunst vergangener Zeiten ins Staunen.
Felsenstadt Petra – die Anreise
Die Felsenstadt Petra ist in Jordanien, etwa auf halbem Weg zwischen dem Toten Meer und dem Golf von Akaba gelegen. In früheren Zeiten war diese Lage, an der Kreuzung mehrerer Karawanenwege nach Ägypten, Syrien und Südarabien bis hin zum Mittelmeer besonders günstig und machte die Stadt zu einem wichtigen Handelsplatz. Heute macht die Lage das neue Weltwunder jedoch gar nicht so leicht erreichbar. Schließlich liegt die Felsenstadt etwa vier Autostunden von Amman, der Hauptstadt Jordaniens, entfernt. Amman verfügt jedoch über gleich zwei Flughäfen, von denen der „Queen Alia International“ Airport auch von internationalen Fluglinien angeflogen wird. Von Amman aus lässt sich Petra dann mit dem Mietwagen oder mit den vom Busbahnhof aus verkehrenden Linienbussen erreichen.
Alternativ zu einer Anreise nach Petra über Amman kann die Felsenstadt auch über Akaba erreicht werden. Zwar liegt die Stadt nur etwa eineinhalb Autostunden von Petra entfernt, wird aber nur von wenigen Fluggesellschaften angeflogen. Da Akaba über einen Seehafen verfügt, ist eine Anreise mit dem Schiff, z. B. von Ägypten aus, ebenfalls möglich.
Weitere Sehenswürdigkeiten rund um die Felsenstadt Petra
Wie schon gesehen, führt der bequemste Weg in die Felsenstadt Petra über Amman, die Hauptstadt Jordaniens. Das hat aber nicht nur damit zu tun, dass Ammans Flughafen von vielen internationalen Airlines angeflogen wird und darum für Reisende besonders leicht zu erreichen ist. Auch die moderne Metropole selbst ist einen Besuch wert, so dass sich ein Zwischenstopp auf dem Weg zur Besichtigung der Felsenstadt Petra auf alle Fälle lohnt.So hat die Stadt, deren Ursprünge sich bis in biblische Zeiten zurückverfolgen lassen, ein beeindruckendes römisches Amphitheater, das bereits in der Zeit von 130 und 160 n. Chr. errichtet wurde und bis zu 6.000 Menschen in 44 Reihen Platz bot, zu bieten. Und auch das Jordan Antiquities Museum, in dem sich weltbedeutende und faszinierende archäologische Funde aus dem Nahen Osten bewundern lassen, ist einen Besuch wert.
Ebenfalls besonders sehenswert – von Amman aus allerdings mit einem Tagesausflug verbunden -, ist die geschützte Wüstenwildnis Wadi Rum nahe der Stadt Akaba. Die beeindruckende rote Wildnis aus Sandsteinbergen verfügt über viele Höhen – wie beispielsweise den Berg Jebel Umm Ishrin – und faszinierende natürliche Bögen wie die Burdah-Felsbrücke. Und auch zahlreiche Inschriften lassen sich in den vielen felsiges Höhlen und Schluchten der Roten Wüste bewundern, bevor es weiter zum Bergsteigen in den imposanten Felsformationen, einem Ausritt auf Araberpferden durch die Wüstenlandschaft oder zum Übernachten unter dem Sternenhimmel geht.
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