LGBTQ Reisen: Traumziele für queere Urlauber
Wenn zwei eine Reise tun… müssen sie sich zunächst einmal auf ein Reiseziel einigen. Welche Ziele sind also geeignet für den schwulen, lesbischen oder transgender Urlaub? In welches Land sollte man auf jeden Fall reisen, welche Metropole auf keinen Fall verpassen? Und wo finden eigentlich die größten LGBTQ-Events statt? All diese und noch viele weitere Fragen beantworten wir in diesem Artikel. Unternehmen Sie eine Reise nach Kanada, denn, soviel sei schon einmal verraten, es wurde vom Spartacus International Gay Travel Index zum freundlichsten Reiseland für Homosexuelle und Transgender gewählt, Portugal oder Schweden. Machen Sie einen Städtetrip nach New York, Berlin, Amsterdam oder San Francisco oder gehen Sie auf eine sogenannte Gay Cruise und machen Sie die Weltmeere unsicher.
Inzwischen gibt es einige gay only oder gay friendly Hotels; wir stellen Ihnen die besten davon vor. Ein paar Tipps und Angebote für den perfekten Urlaub gibt es bei Reise.de noch obendrauf.
Die 10 LGBTQ-freundlichsten Reiseziele
Der Gay Travel Index veröffentlicht jedes Jahr eine Liste von Reisezielen, die die LGBTQ-Community besonders herzlich willkommen heißen. Die Kriterien dabei sind vielfältig, unter anderem werden Gesetzgebung, Adoptionsrechte, aber auch homo- und transphobe Gewalt oder soziales Klima berücksichtigt. Hier sind die ersten zehn Plätze von 2019.
10/10 Punkte
Kanada
Der zweitgrößte Staat der Erde liegt unangefochten auf Platz eins. Die gleichgeschlechtliche Ehe wurde hier bereits 2004 legal und mit Vancouver, Toronto und Montréal finden in Kanada drei der größten Gay Pride Festivals statt. In Vancouver locken zudem eine köstliche Kulinarik, ein lebendiges Nachtleben, Natur und Strände. Toronto ist die größte Stadt Kanadas; hier findet das NXNE Festival und das International Film Festival statt und in der Queen Street West trifft sich die Szene, unter anderem zum Queer West Film and Arts Festival. In Winnipeg, Manitoba, können Sie das Kanadische Museum für Menschenrechte besichtigen. Die Hauptstadt Ottawa bezaubert mit Museen oder dem ByWard Market, Montréal hat auch ein buntes Nightlife und sehr gute Restaurants zu bieten und in Québec finden einige Festivals statt. In Whistler, British Columbia, können Sie jedes Jahr am Whistler Pride and Ski Festival teilnehmen und die Pisten runtersausen. Zwischen Pazifik und Atlantik bieten sich außerdem Möglichkeiten zum Surfen, Wandern in der wunderschönen Natur und Landschaft, Angeln, Campen, Polarlichter beobachten, für Besuche in Nationalparks, zum Wein kosten, Whalewatching oder Golfen.
10/10 Punkte
Portugal
Das auf der Iberischen Halbinsel gelegene Portugal ist ebenfalls auf dem ersten Platz, da es genauso viele Punkte einheimsen konnte wie Kanada. 2010 wurde die Ehe für alle eingeführt. Die Hauptstadt Lissabon ist Zentrum der Schwulenszene; mehrere Veranstaltungen wie der Christopher Street Day, die Lisbon Bear Pride im Mai, die Gay Pride im Juni oder das Queer Film Festival im September bieten das ganze Jahr über einen Grund, eine Städtereise nach Lissabon zu unternehmen. Außerdem finden sich in der Rua da Atlaia, der Rua da Rosa, in Bairro Alto oder in Principe zahlreiche Bars und Clubs. In Porto, Lagos, Albufeira, Portimão und Faro finden auch Gay Pride Paraden statt. Porto gehört außerdem zum UNESCO-Weltkulturerbe. An der Algarve können Sie am Manta Roa Beach, Barril Beach, Alemán Beach oder Tavira Beach unter Gleichgesinnten schwimmen. Aber auch auf den diversen portugiesischen Inseln gibt es Ziele für die LGBTQ-Community: Auf Madeira in Ponta del Sol und an der Praia da Canavieira oder auf den Azoren, übrigens auch UNESCO-Welterbe, in Ponta Delgada. Immer einen Besuch wert sind auch die unterschiedlichen Nationalparks in Portugal, in denen man wunderbar wandern kann.
10/10 Punkte
Schweden
Auch Schweden erhielt im Gay Travel Index 10 Punkte und steht damit ebenfalls an oberster Stelle. Hier ist Homosexualität bereits seit 1944 legal. Die Euro Pride fand hier innerhalb von 20 Jahren drei Mal in Stockholm oder Göteborg statt; tatsächlich gibt es in Schweden mehr Pride Festivals pro Einwohner als irgendwo sonst auf der Welt. In Stockholm, der Hauptstadt Schwedens, können Sie sich in den Schwulenvierteln Södermalm und Gamla Stan umschauen. Die Pride in Stockholm ist die größte in ganz Skandinavien und wird mit Kunst, Kulinarik, Veranstaltungen und Events begangen. Auch in Göteborg gibt es eine kleine, aber feine Szene, etwa im Stadtteil Avenyn. Hier findet die West Pride statt. Von Metropolen bis zu wunderschöner Natur gibt es natürlich in Schweden noch einiges zu entdecken: die Altstadt von Stockholm, Gamla Stan, die Nordlichter, das Schloss Gripsholm, die Schären, die Öresundbrücke, das ABBA Museum, Spuren der Wikinger, Astrid Lindgrens Welt, die Domkirche in Uppsala und, und, und. 2019 feierte Schweden 75 Jahre Entkriminalisierung.
9/10 Punkte
Österreich
In Österreich gibt es queere Stadtführungen durch Wien oder Salzburg, bei denen Sie besonders interessante Sehenswürdigkeiten wie das Café Savoy oder die Kaiserbründl Sauna zu sehen bekommen. Aber auch das Sissi-Schloss Schönbrunn, das Schloss Belvedere, die Karlskirche, die Wiener Secession, die Wiener Staatsoper, der Stephansdom oder das kunsthistorische Museum sind Stationen der Tour durch die Hauptstadt. An LGBTQ-Events besteht ebenfalls kein Mangel mit der Regenbogenparade, dem Life Ball, dem Kreativball oder dem Diversity Ball. Das Festival Pinklake am Wörthersee lohnt auch immer einen Besuch. Szenen gibt es zudem in Graz und Innsbruck. Natürlich kann man in den Bergen Österreichs auch wunderbar wandern, Skifahren, mountainbiken, klettern, paragliden oder bergsteigen.
9/10 Punkte
Dänemark
Bereits seit 1948 existiert in Dänemark eine LGBT Landesvereinigung. Besuchen Sie doch in dem kleinen Land zwischen Ost- und Nordsee die Copenhagen Pride oder das Gay and Lesbian Film Festival. Die LGBTQ-Viertel in Kopenhagen sind vor allem in Vester Voldgade, Kødbyen, Viktoriagade und Kattesundet zu finden. Sie können sich aber auch einfach die App Gay CPH herunterladen, die zeigt Ihnen alle wichtigen Informationen an. Die älteste Schwulenbar in der Hauptstadt ist das Centralhjørnet. Es gibt einige Schwulenstrände wie den Amager Strand, den Ishøj Strand oder das Strandbad Bellevue. Wenn Sie in der Gegend um Aarhus unterwegs sind, besuchen Sie doch den Strand von Fløjstrup. In Aarhus findet übrigens auch eine Pride statt. Außerdem sehenswert in Dänemark: der Freizeitpark Tivoli, die Schlösser Amalienborg, Christiansborg oder Frederiksborg oder der bunte Stadtteil Nyhavn in der Hauptstadt.
9/10 Punkte
Finnland
Das wohl einzige Land, in dem die Briefmarken schwul sind. Zu Ehren des Künstlers Tom of Finland, mit bürgerlichem Namen Touko Laaksonen, der für seine homoerotischen Darstellungen bekannt ist, hat die finnische Post sie 2014 herausgegeben. In der Hauptstadt Helsinki ist der DTM Nightclub der älteste und das Hercules der größte Club. Die Pride wird in Helsinki mit Tanz, Theater, Diskussionen und Literatur begangen. Rund um den Hauptbahnhof und die Iso Roobertinkatu fühlt sich die Community besonders wohl. Aber auch in Tampere findet eine Pride statt und mit Mixei hat die bevölkerungsreichste Stadt des Inlandes auch eine recht alte Schwulenbar zu bieten. Natürlich lohnt sich eine Reise nach Finnland vor allem wegen der atemberaubenden Natur und Sehenswürdigkeiten wie dem Santa Claus Village, die Temppeliaukio-Kirche, dem Dom von Helsinki oder dem Marktplatz von Helsinki.
9/10 Punkte
Island
Der kleine Inselstaat ist ein wahres Regenbogenparadies. Seit 1978 besteht die National Queer Organisation namens Samtökin ’78, seit 1996 werden gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkannt, seit 2010 die Ehe für alle und seit 2015 dürfen sich Paare auch in Kirchen trauen lassen. In Reykjavik, der Hauptstadt, ist man generell überall willkommen, manche Geschäfte, Clubs und Restaurants haben allerdings auch die Regenbogenflagge hoch gehisst. Das Pride Festival findet im August statt und wird mit Konzerten, Dokumentationen, Filmen, Performances und Comedy-Shows gefeiert. Außerdem in Reykjavik: das Reykjavik Rainbow Festival, die Pink Party und das Bears on Ice. Im Land von Eis und Feuer sind aber auch die einmaligen Naturschauspiele wie die Blaue Lagune, der Gullfoss Wasserfall, þingvellir, Geysire und Gletscher sehenswert.
9/10 Punkte
Niederlande
Als erstes Land der Welt öffneten die Niederlande die Ehe für alle; bereits 1811 begann der Prozess der Entkriminalisierung. In Amsterdam, Den Haag und Rotterdam gibt es LGBTQ-Stadtviertel und Events. Amsterdam werden wir unter den 5 freundlichsten Städten noch genauer vorstellen. Queer aan Zee ist ein informelles Treffen der LGBTQ-Community in Den Haag, die gemeinsame Unternehmungen veranstaltet. Die Den Haag Pride dauert vier Tage und wird mit Filmen, Ausstellungen, Debatten, DJs, Performances und Partys gefeiert. In Rotterdam finden Sie vor allem zwischen Churchillplein, Westblaak, Mauritsweg, van Oldebarneveldtstraat und Kerkweer Schwulen- und Lesben-Bars und -Clubs. Außerdem sehenswert in den Niederlanden: der Madurodam, der Friedenspalast, das Palais Noordeinde, die Kunsthalle Rotterdam, das Weiße Haus, die Grote of Sint-Laurenskerk, der Bloemenmarkt in Amsterdam, Madame Tussauds, das Königliche Schloss, das IJsselmeer und noch vieles mehr.
9/10 Punkte
Norwegen
Vor allem in den größeren Städten wie Oslo, Trondheim oder Bergen gibt es eine LGBTQ-Szene. In der Hauptstadt lassen sich kaum spezielle Viertel ausmachen, weswegen sie oft auch als fast post-gay bezeichnet wird. Oslo ist sicher, tolerant und progressiv. Die Pride wird mit Kunst, Kultur, Politik und Partys begangen und die Oslo Fusion hat die Themen Gender, Sexualität und Identität. Bergen lockt mit Hafenromantik und Fjorden. In Hemsedal findet jedes Jahr mit Skeive Ski ein Queer Skifestival statt. Schauen Sie sich auch den Geirangerfjord, Lofoten, Trolltunga, das Wikingerschiff Museum, die Festung Akershus, das Königliche Schloss, die Oper von Oslo oder den Sieben Schwestern Wasserfall und genießen Sie das Wandern, Angeln, Skifahren, Fjorde und Gletscher.
9/10 Punkte
Spanien
Das Land am Mittelmeer hat hauptsächlich in den größeren Städten wie Madrid oder Barcelona und auf den Inseln eine Szene zu bieten. In der Hauptstadt spielt sich das Queer-Leben vor allem im Viertel Chueca ab, in Barcelona besonders im Stadtteil Eixample rund um die Casanova Straße und an den Stränden Platja de Sant Sebastià und Mar Bella in Poble Nou. LGBTQ-freundlich sind auch die Balearen und die Kanarischen Inseln: Speziell Gran Canaria ist mit der Playa del Inglés, der Maspalomas Gay Pride, Las Palmas und dem Yumbo Zentrum beliebt bei Urlaubern. Auf Mallorca ist der Es Trenc Strand ein bekannter Treffpunkt und auf Teneriffa Puerto de la Cruz. Auf der Insel Teneriffa feiern einfach alle zusammen, egal welche sexuelle Orientierung. Verpassen Sie bei einem Städtetrip nach Spanien auf keinen Fall die Sagrada Familia, die Alhambra, den Plaza de España, die Moschee und Kathedrale von Córdoba, Sevilla oder den Königlichen Palast in Madrid.
Belgien, Luxemburg, Malta, Neuseeland, La Réunion und das Vereinigte Königreich haben ebenfalls 9 Punkte erhalten, können wir hier allerdings aus Platzgründen nicht näher vorstellen.
Die 5 LGBTQ-freundlichsten Städte
Wie wäre es mit einem Städtetrip in aufregende Metropolen und große Cities? Kein Problem, wir haben die queer-freundlichsten und die historisch bedeutsamsten zusammengetragen und stellen Sie an dieser Stelle vor.Der Ursprungsort der Schwulenbewegung, die Stonewall Aufstände und die Christopher Street: All das und noch viel mehr ist der Big Apple. Das Stonewall Inn in Greenwich Village, Manhattan, war 1969 Schauplatz der wohl bekanntesten Schwulen- und Lesben-Bewegung der Geschichte. Eine Gedenktafel an dem inzwischen zum National Historic Landmark ernannten Ort erinnert an damals. Die berühmte Christopher Street liegt ebenfalls in Manhattan. Im Big Apple gibt es unzählige LGBTQ-freundliche Viertel und Straßen, etwa Chelsea, wo ein reges Nachtleben herrscht, Hell’s Kitchen, welches das größte Viertel darstellt, das East Village, das allgemein als alternativer Stadtteil bekannt ist, Jackson Heights und Washington Heights, Williamsburg oder Bushwick in Brooklyn, Rockaway in Queens und Richtung Long Island liegt Fire Island. Besichtigen Sie in New York außerdem das Leslie Lohman Museum of Gay and Lesbian Art, das Filmfestival NewFest LGBT oder die Lesbian Herstory Archives. Das kulturelle Angebot ist wirklich riesig. Natürlich darf die Gay Pride Parade im Juni nicht fehlen. Queere Stadtführungen gibt es vom Veranstalter Oscar Wilde Tours. Lassen Sie sich auch New Yorker Sehenswürdigkeiten wie den Times Square, das Empire State Building, den Broadway, die Freiheitsstatue, die Brooklyn Bridge, den Central Park, das 9/11 Memorial und das Met oder das MoMa nicht entgehen.
Ein weiterer historischer Ort der LGBTQ-Bewegung ist die City by the Bay in Kalifornien. Hier wurde Harvey Milk als erster bekennender Schwuler in ein politisches Amt in seinem Bundesstaat erhoben und hier wurde die Regenbogenfahne als Symbol der Bewegung von Gilbert Baker erschaffen. An Harvey Milk wird im Stadtteil Castro mit einem nach ihm benannten Plaza, einer Bücherei und einer Kunstakademie erinnert. In seinem ehemaligen Wohnhaus hält das Human Rights Campaign Action Center and Store sein Andenken in Ehren. Im Beaux-Arts-Rathaus wirkte und verstarb der Politiker. Außerdem fand in San Francisco der Compton’s Cafeteria Aufstand 1966 statt, einer der ersten Vorfälle dieser Art in den Vereinigten Staaten. 1978 wurde eine der ersten Pride Paraden überhaupt in San Francisco organisiert. Die GLBT Historical Society zeichnet die Geschichte der LGBT-Kultur auf und erhält sie; das History Museum stellt multimediale Exponate zur queeren Geschichte der Stadt aus. Im Stadtteil South of Market (kurz SoMa) haben die Clubs besonders lange auf und man kann bis in die Morgenstunden feiern. Die Stadt an der Bucht hat aber noch einiges mehr zu bieten, wie zum Beispiel die Golden Gate Bridge, Chinatown, Haight-Ashbury, Alcatraz, Fisherman’s Wharf oder die berühmten und legendären Cable Cars.
Nur wenige Minuten vom Leicester Square entfernt bietet London ein Tourist Office speziell für die LGBTQ-Community. Das Zentrum des Bohème in London ist Soho; hier geht es bunt, multikulti und lebendig zu. Shoppen Sie in der Carnaby Street, besuchen Sie das Soho Theatre oder schlendern Sie entlang der Dean Street. Das Viertel befindet sich konstant im Wandel und in der Old Compton Street und den davon abführenden Seitenstraßen finden die besten Partys statt. Vauxhall bildet langsam eine Konkurrenz zu Soho; in der Royal Vauxhall Tavern treten seit 150 Jahren Travestiekünstler auf und das City of Quebec ist eine der ältesten Schwulenbars in London. Auch das West End ist ein beliebtes Ausgehviertel mit vielen Theatern. Events sind das BFI London Lesbian and Gay Film Festival und natürlich die London Gay Pride im Juni. Besichtigen Sie auch die Sehenswürdigkeiten Londons wie Westminster Abbey, die London Bridge, Buckingham Palace, Big Ben, das London Eye, den Tower of London, St. Paul’s Cathedral, das British Museum, die National Gallery oder den Piccadilly Circus.
In Amsterdam, der liberalen Metropole der Niederlande, gibt es gleich mehrere Viertel, in denen die LGBTQ-Szene zu Hause ist: In der Kerkstraat, der Warmoesstraat und Zeedijk, einer der ältesten Amsterdams, der Reguliersdwaarsstraat und entlang der Amstel finden sich das Café’t Mandje, eine der ältesten Gaybars der Hauptstadt, Partymeilen liegen zwischen Koningsplein und Vijzelstraat. Auch im berühmten Rotlichtviertel Amsterdams gibt es selbstverständlich Bars und Clubs für die LGBTQ-Community. Veranstaltungshighlights sind das Bear Weekend, das Milkshake Festival und natürlich die Amsterdam Gay Pride. Dieses einwöchige Event wird jedes Jahr mit vielen Partys, Konzerten, Ausstellungen, Kunst, Sport, Comedy, Panels, Stadtführungen und natürlich dem absoluten Highlight, der Parade auf den Kanälen, begangen. Zu den Sehenswürdigkeiten Amsterdams gehören aber auch der Königliche Palast, das Rijksmuseum, das Van Gogh Museum, der Leidseplein oder die Oude und die Nieuwe Kerk.
Neben dem Brandenburger Tor, der Museumsinsel, den Resten der Mauer und der East Side Gallery, dem Reichstag, dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas oder dem Berliner Dom hat die deutsche Hauptstadt auch sehr viel für LGBTQ-Urlauber zu bieten. Zahllose Viertel wie Schöneberg, Mitte, Kreuzberg, Neukölln, Friedrichshain oder der Prenzlauer Berg heißen Sie besonders willkommen. Jedes Jahr findet die CSD Berlin Pride und der CSD auf der Spree im Juni statt. Im Juli folgt dann das Motzstraßenfest, ein lesbisch-schwules Stadtfest. Im Mai kann man das XPOSED, ein Queer Film Festival, oder das Folsom Europe besuchen und Queer Cinema gibt es das ganze Jahr über. Im Schwulen Museum zwischen Schöneberg und Tiergarten kann man Ausstellungen, eine Bibliothek und Archivbestände bewundern. Das Kulturzentrum Begine wendet sich nur an Frauen, ebenso wie die Schokoladenfabrik, eines der größten Frauenzentren Europas, in dem Sie sich im Keller mit Hammam verwöhnen lassen können. L-tunes ist eine Lesbenparty, die regelmäßig an verschiedenen Locations veranstaltet wird.
Sitges: Gay Hotspot für Männer in Spanien
Etwa 35 km südlich von Barcelona liegt der Ort Sitges, der seit den 1990er Jahren einen absoluten Gay Hotspot bildet. Das zwischen dem Mittelmeer und den Garaff Bergen gelegene Städtchen punktet mit über 300 Sonnentagen im Jahr und 17 verschiedenen Stränden. Eine malerische Altstadt, Kunstgalerien, der wunderschöne Hafen und eine eigene Gay-Sitges-App setzen dem Ort die Krone auf. Die Sitges Gay Pride ist eine der beliebtesten Europas. Events umfassen auch die Sitges Bears Week, eines der größten internationalen Treffen, den Sitges Carnival oder den Sitges Zombie Walk. In den Clubs Organic, Privilege, der Queenz Bar, in der auch Drag Shows stattfinden, der Bears Bar, dem Casablanca, im El Horno, im El Piano, in dem auch musikalische Performances veranstaltet werden oder im Parrot’s Pub dauert die Party die ganze Nacht. Das Epizentrum bildet die Man Bar. Gay Beaches finden Sie am Bassa Rodona, in Balmins, wo Kleidung optional ist, und südwestlich von Sitges am l’Home Mort. In den Hotels sind Sie eigentlich überall willkommen, besonders jedoch im El Cid, im Hotel Liberty, im Hotel Los Globos, im Parrots Hotel, im Hotel MiM, Hotel Medium und dem Hotel Platjadar. Die Stadt an der Costa del Garraf hat aber auch einige Sehenswürdigkeiten wie das Museu del Cau Ferrat, die Kirche des heiligen Bartholomäus und der Heiligen Thekla, die Promenade oder die Jugendstilarchitektur des Ortes zu bieten. Zudem kann man hier prima surfen, wandern, Rad fahren, segeln und schwimmen.
La Réunion: Frauenpower auf der Trauminsel
Das Überseedépartement La Réunion im Indischen Ozean gehört zu Frankreich und ist ein wahres Inselparadies. Das Klima ist perfekt, es ist das ganze Jahr über warm und das Wasser hat fast Badewannentemperatur. Das von wunderschöner Natur überzogene Eiland entzückt mit dem aktiven Vulkan Piton de la Fournaise, mondgleichen Vulkanlandschaften wie Piton des Neiges, den Talkesseln Cirques Salazie, Mafate und Cilaos, die übrigens zum UNESCO Weltnaturerbe gehören, Delfinen, Schildkröten und natürlich sagenhaften Stränden. Im Norden der Insel liegt die Hauptstadt Saint-Denis, in der Sie das Le Prince oder das Zanzibar Café besuchen können. In Saint-Gilles-Les-Bains laden das Le Loft, Le Titty Twister, der 974 Klub oder das O’Casier Restaurant ein und in Saint Pierre im Süden kann man im Le Cherwaine’s Karaoke singen. Gay Beaches findet man am Plage de la Souris Chaude, Plage de Boucan Canot, Plage des Roches Noires, Plage de l’Hermitage oder am l’Etang Salé. LGBTQ-freundliche Hotels sind auf der Trauminsel auch keine Seltenheit: Das Palm Hotel & Spa am Grande Anse Beach ist sogar ein 5-Sterne-Haus, außerdem kommen Sie in der Villa Belle, im Tipalais, im Le Blue Margouillat, im Le Juliette Dodu, im Le Roche Tamarin, im Le Nautile oder im Tsilaosa Hotel & Spa bequem und komfortabel unter. Genießen Sie auf La Réunion die Zweisamkeit oder lernen Sie beim Wandern, Canyoning, Tauchen, Paragliden, Rafting, Reiten oder Schnorcheln zwischen Urwäldern und Wasserfällen neue Leute kennen. Lassen Sich sich auch die Kathedrale in Saint-Denis, die Wasserfälle Cascade Blanche, Les Trois Cascades, Trou de Fer und Cascade Grand Galet oder die Tempel Kali Kampal oder Temple du Colosse nicht entgehen.
Gay only und gay-friendly Hotels
Die meisten Hotelketten waren schon lange LGBTQ-freundlich, inzwischen gibt es aber auch einige Ketten, die nur Angehörige der LGBTQ-Community zulassen oder hetero-freundlich sind. Von gay-friendly Unterkünften kann man Toleranz und Antidiskriminierungsrichtlinien, auch gegenüber der Mitarbeiter, erwarten. Außerdem halten diese Hotels natürlich nützliche Tipps und Informationen bereit, was die Szene angeht, wo man Spa und Wellness genießen kann, in welchen Clubs es besonders abgeht und wo man gemütlich einkaufen und shoppen kann. Die erste gay only Kette ihrer Art in Europa ist Axel Hotels. Die spanische Hotelkette bezeichnet sich als heterofriendly und hat Niederlassungen in Barcelona, Madrid, Berlin, Ibiza, auf den Kanarischen Inseln, in Buenos Aires, Venedig, auf Gran Canaria und auf San Sebastián.
Natürlich gibt es noch viele weitere Hotelketten und Brands, die die LGBTQ-Community willkommen heißen. Kimpton Hotels & Restaurants etwa, mit Niederlassungen in Tokio, Bangkok, Bali, Barcelona, Amsterdam, Paris, New York oder San Francisco.
Marriott International, Starwood Hotels & Resorts, Hyatt Hotels, das auch mit der IGLTA und GLAAD zusammenarbeitet, MGM Resorts, das natürlich vor allem in Las Vegas bekannt ist, aber auch in den gesamten Vereinigten Staaten, in China und Japan Resorts unterhält. Hilton International oder Caesars Entertainment Corporation, auch besonders in Las Vegas für das berühmte Caesars Palace, das The LINQ oder das Flamingo bekannt, was aber auch aktiv bei der San Diego Pride oder der Reno Pride ist. Zudem kommen noch Sonesta Hotels, die Intercontinental Group, Wyndham International, Fairmont Hotels & Resorts oder die Morgans Hotel Group hinzu.
Gay Cruises
Wenn man sich nicht für eine Destination entscheiden kann, macht man einfach eine Kreuzfahrt. Hier können Sie einfach an vielen tollen Metropolen und Naturschauspielen Halt machen. Meistens wird dabei ein Schiff einer großen Reederei angemietet und von unterschiedlichen Veranstaltern eine LGBTQ-Kreuzfahrt damit unternommen.
Veranstalter sind unter anderem Celebrity Cruises, der schon mehrmals ausgezeichnet wurde und wo auch legal auf dem Schiff geheiratet werden kann, Olivia, die nur für weibliche Gäste Kreuzfahrten anbieten, oder Cruise4Bears, wiederum nur für Männer. Außerdem bieten auch Azamara Cruises, Crystal Cruises, die Cunard Line, die Holland America Line, die Norwegian Cruise Line, Princess Cruises, Royal Caribbean International, Seabourn Cruise Line, Viking River Cruises oder Atlantis Cruises LGBTQ-Kreuzfahrten an.
Das Entertainment an Bord besteht wie bei allen Kreuzfahrten aus Konzerten, Shows, Kino, Theater, Casino, Partys und Drag Shows. Das einzig besondere ist, dass kein Dresscode gilt. Also ab auf die Sieben Weltmeere und alle Highlights entdecken.
Die größten Gay Pride Events und Festivals
Jedes Jahr finden zahllose LGBTQ-Events auf dem ganzen Globus statt. Wir stellen euch diejenigen vor, zu denen sich eine Reise lohnt.
Die New York City Pride Parade ist ein dreißigtägiges Event, bei dem 2019 das fünfzigjährige Jubiläum der Stonewall Aufstände gefeiert wurde. Mit Konzerten, Tanz- und Musikgruppen, unzähligen Wagen und einem Feuerwerk wurde der Jahrestag begangen. Über 50 Veranstaltungen finden im Laufe des Juni statt und über 3 Millionen Menschen sind in New York zu Gast.
Eine weitere riesige – manche sagen die weltweit größte ˗ Gay Pride findet in São Paulo, Brasilien, statt, die Parada do Orgulho LGBT. 2019 sind so viele wie noch nie zusammen den 4 km langen Weg durch die Stadt gelaufen. Bekannte brasilianische Künstler performen, es werden Diskussionen geführt, kulturelle und kulinarische Veranstaltungen finden statt, Sport und Workshops runden das Event ab.
In Sydney in Australien ereignen sich gleich zwei Gay Events: Das Gay and Lesbian Mardi Gras im März und die Sydney Pride im Juni. Auch der Mardi Gras wird mit einer Parade, Partys, einem Festival mit Musik, Theater, Kabarett, Film, Kunst, Comedy und Konferenzen begangen. Auch beim Pride gibt es in Sydney Kino, Debatten, Sport und Wohltätigkeitsveranstaltungen zum Thema.
Man mag es kaum glauben, doch auch auf der Arabischen Halbinsel gibt es ein Gay Event: die Tel Aviv Pride. Menschen jedes Geschlechts, jeder Religion und Farbe fluten dabei die Straßen und zum Abschluss wird eine Strandparty gefeiert.
In Europa sind der Orgullo de Madrid, der CSD in Berlin, die London Pride, die Stockholm Pride, die Pride Barcelona, wo gleichzeitig auch das Circuit Festival stattfindet, und natürlich die Amsterdam Pride beliebte Reiseziele. Die EuroPride 2020 wird vom 20. bis 28. Juni unter dem Motto „Welcome to the future where everyone can join!” auf Thessaloniki veranstaltet.
Reisetipps für LGBTQ-Urlauber
Nachdem wir einige beliebte Reiseziele vorgestellt haben, wollen wir Ihnen noch ein paar Tipps geben, was Sie beim nächsten Gay-Urlaub beachten sollten.
Grundsätzlich gelten für Homosexuelle die gleichen Regeln wie für Heterosexuelle. Verhalten Sie sich der Kultur des Reiselandes entsprechend. Auch Heterosexuelle gehen nicht leicht bekleidet in eine Kirche, Moschee, Synagoge oder einen Tempel. Wie viel Zuneigung man in der Öffentlichkeit zeigt, ist ebenfalls abhängig vom Reiseziel; in Indonesien dürften Sie wesentlich vorsichtiger mit Liebesbekundungen sein als etwa in Frankreich. Dasselbe gilt jedoch auch für heterosexuelle Paare.
Natürlich sind Gesetze nicht immer das Gleiche wie das Verhalten der Einheimischen. In die LGBTQ-unfreundlichsten Länder, die wir Ihnen auch noch vorstellen, sollten Sie allerdings vielleicht keine Reise unternehmen.
Die LGBTQ-unfreundlichsten Länder: Absolute NoGos
Hier ist der Aufenthalt wirklich gefährlich. Die schlechteste Bewertung beim Gay Travel Index von -16 bis -10 Punkten, entweder aufgrund von religiösen Einflüssen, Gesetzgebung oder Hostilität der lokalen Bevölkerung, haben Tschetschenien, Somalia, Saudi-Arabien, der Iran, der Jemen, die Vereinigten Arabischen Emirate, Libyen, Afghanistan, Katar, Malawi und Kamerun erhalten. Teilweise wird Homosexualität in diesen Ländern mit der Todesstrafe geahndet.
Die Kriminalisierung ist im Allgemeinen in Afrika, Südostasien, auf der Arabischen Halbinsel und im Mittleren Osten relativ hoch. Aber auch in Polen, Russland, Brasilien oder der Türkei ist die Lage angespannt. In Amerika gibt es lokale Unterschiede zwischen den Regionen an Ost- und Westküste und etwa den Südstaaten. Sie sollten sich auf jeden Fall im Voraus gut über Ihr Reiseziel erkundigen. Wie ist die Lage genau vor Ort? Wie sieht es politisch aus? Gibt es regionale Unterschiede, vor allem zwischen Stadt und Land? Bevor Sie die Leinen los machen, sollten Sie genau wissen, worauf Sie sich einlassen, damit Sie auch wirklich einen unvergesslichen, wunderschönen Urlaub verbringen können.