Deutschland freut sich über 2 neue UNESCO-Welterbestätten

Montag, 15. Juli 2019

Jährlich trifft sich das UNESCO-Komitee an verschiedenen Standorten der Welt und entscheidet darüber, welche Sehenswürdigkeiten in die Liste der Weltkultur- und Naturerbestätten aufgenommen werden. In diesem Jahr wurden auch zwei deutsche Stätten ausgezeichnet.

Augsburg

Das Augsburger Wassersystem zählt neuerdings zum UNESCO-Welterbe. Im Bild: die Augsburger Altstadt.

Zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen einzigartige Kulturlandschaften, außergewöhnliche Naturgebiete und repräsentative Bauwerke. In diesem Jahr wurde die Welterbeliste um insgesamt 29 Stätten reicher. So entschied sich das Gremium der UNESCO 2019 unter anderem, die australische Kulturlandschaft Budj Bim, die Altstadt von Şəki mit dem Khanspalast und die Ruinen von Babylon zum Weltkulturerbe zu erklären.

Darüber hinaus wurde das Komitee, das seinen Sitz in Paris hat, auch auf zwei deutsche Sehenswürdigkeiten aufmerksam. Wegen ihrer besonderen Historie genießen fortan auch das Wassermanagement-System in Augsburg und das deutsch-tschechische Bergbaugebiet Erzgebirge/Krušnohoří einen nachdrücklichen Denkmalschutz. Mit der Aufnahme in die UNESCO-Liste zollt das Welterbe-Komitee diesen Sehenswürdigkeiten nicht nur Tribut, sondern möchte gleichermaßen eine Nachhaltigkeit des Kulturerbes erreichen, sodass es der Menschheit durch eine besondere Pflege noch sehr lange erhalten bleibt. Hierfür verpfichten sich die Titelträger, die hierfür auf staatlicher Ebene Gelder beantragen können. Für die Auszeichnung selbst gibt es kein Preisgeld.

Das Augsburger Wassermanagement-System hat sich seinen Welterbe-Titel redlich verdient. So verzeichnet es bereits eine über 700-jährige Entwicklung, die mit einem durchdachten System aus Pumpwerken, Wassertürmen, Wasserkraftwerken und Prachtbrunnen einhergeht. Das innovative Wasserwirtschaftssystem, aus dem noch heute Strom erzeugt wird, macht die bayerische Stadt Augsburg zu einem Pionier des Wasserbaus. Gegenwärtig sind in Deutschland 46 Bauwerke und Regionen mit dem UNESCO-Titel anerkannt.

Eine lange und bedeutende Geschichte erzählt ebenso die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří, in der bereits im Mittelalter Erz abgebaut wurde. Zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert konnte sich die dynamische Region in Europa als größte Silbererzquelle profilieren. Die historische Kulturlandschaft, die von modernen Erzaufbereitungsanlagen, Bergbaustädten und zukunftsorientierten Wassermanagement-Systemen gezeichnet ist, kann sich nun über ihren wohlverdienten UNESCO-Titel freuen.

Weitere Stätten, die 2019 in die Liste der Welterben aufgenommen wurden:

  • Dilmun-Burial-Hügel (Bahrain)
  • Ilha Grande und Paraty (Brasilien)
  • ehemalige Eisenhüttenstandorte (Burkina Faso)
  • Schutzgebiete für Zugvögel am Bohai Golf (China)
  • französische Süd- und Antarktisgebiete
  • Kohlebergbau Sawahlunto (Indonesien)
  • Hyrkanischer Wald (Iran)
  • Grabhügel Mozu-Furuichi Kofun (Japan)
  • Writing-on-Stone Provincial Park (Kanada)
  • Ebene der Tonkrüge in Xieng Khouang (Laos)
  • Königsstadt Bagan (Myanmar)
  • Feuersteinmine Krzemionki (Polen)
  • Heiligtum Bon Jesus do Monte in Braga; königliches Gebäude von Mafra (Palast, Basilika, Kloster, Cerco-Garten, Jagdpark) (Portugal)
  • Kirchen der Pskower Architekturschule (Russland)
  • Risco Caido und die heiligen Berge der Kulturlandschaft Gran Canarias (Spanien)
  • Architektur von Frank Lloyd Wright aus dem 20. Jahrhundert (USA)
  • Jodrell-Bank-Radioobservatorium (England)
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