Insel Boracay wieder für Touristen geöffnet: Regulierung und Kontrollen aus Umweltschutzgründen
Samstag, 27. Oktober 2018
Die philippinische Insel Boracay, die vor sechs Monaten auf Anweisung des Präsidenten des Landes geschlossen wurde, ist nun wieder für Touristen geöffnet. Nun gelten strengere Regeln, die dem Schutz der Insel dienen sollen. Pro Tag dürfen nur noch 6.000 Touristen Boracay betreten, Hotels werden strenger kontrolliert und Fluglinien sollen ihr Angebot kürzen.
Präsident Duterte bezeichnete Boracay im Zuge der Anordnung zur Schließung als „Kloake“ und wollte für verbesserten Umweltschutz sorgen. Zahlreiche Hotels und Restaurants leiteten Fäkalien ungefiltert ins Meer, am Strand türmten sich Müllberge. Etliche unkontrollierte Hotels lockten im letzten Jahr mehr als zwei Millionen Touristen auf die Insel, die diesem Ansturm nicht standhalten konnten. In der Folge der permanenten Überlastung kam es zu einer regelrechten Vermüllung der Partyinsel. Mit diesem Image will die Insel nun brechen – durch Kontrollen, eine strenge Begrenzung der Besucherzahl und eine stärkere Regulierung der Tourismusanbieter.
Die sechsmonatige Schließungszeit wurde zur Reinigung der Insel sowie zum Rückbau unerlaubter Bänke, Kioske und anderer Einrichtungen genutzt. Darüber hinaus wurden Hotels und andere touristische Einrichtungen kontrolliert – mit erschreckenden Ergebnissen. Neben zahlreichen versteckten Abwasserrohren, die direkt ins Meer führten, entdeckten die Behörden bei zwei Hotels schwerwiegende Mängel. Sie waren unerlaubterweise in Sumpfgebieten errichtet worden.
Neben der stärkeren Kontrolle und Regulierung der touristischen Betriebe will der Staat die Insel vor allem durch die Begrenzung der pro Tag erlaubten Touristenzahl schützen. Fortan dürfen sich nur noch 6.000 Touristen pro Tag auf Boracay aufhalten. Fluglinien wurden gebeten, weniger Reisen auf die Insel anzubieten. Darüber hinaus ist das Ausüben von Wassersportarten mit Ausnahme des Schwimmens vorerst verboten.
Touristen dürften von der stärkeren Regulierung profitieren, da sie auf ihrer nächsten Reise auf die Philippinen nun auch die Traumstrände der Insel Boracay wieder nutzen können – ganz ohne dabei Müll, unhygienische Zustände oder Überfüllung befürchten zu müssen.
Die Bewohner der Insel sind indes geteilter Meinung. Viele vom Tourismus abhängige Einheimische haben ihre Jobs verloren. Aufgrund der stärkeren Kontrollen und der Eindämmung der Touristenzahl wird nur ein Bruchteil von ihnen wieder einen Job in diesem Sektor erhalten können. Andere Bewohner erfreuen sich hingegen an der besseren Wasserqualität sowie am stark verbesserten Allgemeinzustand der Insel, die nun frei von Müll und anderem Unrat ist.