Sardinien: Strand „La Pelosa“ ab Sommer kostenpflichtig
Sonntag, 17. November 2019
Sardinien gilt vielen Menschen als die Trauminsel schlechthin. Einer der beliebtesten Strände dieser Insel, der Strand La Pelosa, wird ab dem kommenden Sommer nur noch gegen Zahlung einer Eintrittsgebühr zugänglich sein.
Zugang zu La Pelosa wird begrenzt
Grund für diese Entscheidung ist die Tatsache, dass der aufgrund seines weißen Sandes und des atemberaubend blauen Wassers äußerst beliebte Strand völlig überlaufen ist. Im Sommer ist er von Touristenmassen bevölkert, die das Ökosystem mittlerweile bedrohen. Entgegensteuern will die Gemeinde Stintino, zu der der Strand gehört, schon länger. So wurde etwa bereits das Rauchen am Strand verboten. Außerdem dürfen Handtücher nur noch verwendet werden, wenn eine Strohmatte unter ihnen liegt. Damit soll verhindert werden, dass noch mehr Sand verloren geht. Neben der Eintrittsgebühr wird eine weitere Maßnahme greifen: Nur noch 1.500 Menschen sollen den Strand pro Tag betreten dürfen.
Die italienische Zeitung Corriere della Serra berichtet, dass die neuen Maßnahmen vorerst als Test gedacht sind. Die Gemeinde will anscheinend herausfinden, inwieweit diese Maßnahmen zielführend sind. Das eingenommene Geld soll in Überwachung und Pflege des Strands investiert werden.
Nicht nur dieser Strand, sondern etliche der Mittelmeerinsel sind von einem merklichen Schwund betroffen. Im Laufe der Jahre sind die Strände Sardiniens zusammengeschrumpft. Meerwasser und Wind tragen mit der Zeit immer mehr Sand ab. Hinzu kommen Gäste, die bewusst oder unbewusst ebenfalls für einen Sandverlust sorgen.
In Sardinien gehen pro Jahr mehrere Tonnen Sand verloren. Das Mitnehmen von Sand, Muscheln und Steinen ist gesetzlich verboten. Es drohen Strafen zwischen 500 und 3.000 Euro. Das Auswärtige Amt hat bereits darauf hingewiesen und deutsche Touristen dazu aufgerufen, aus Umweltschutzgründen davon Abstand zu nehmen.
Sollten die Maßnahmen zielführend sein, können Traumstrände wie La Pelosa vor dem Verschwinden gerettet und Sardiniens Attraktivität bewahrt bleiben.