Urlaubskredit: Wann und für wen lohnt sich das Feriendarlehen?
Donnerstag, 16. März 2023
Winterferien, Ostern, Pfingsten, Sommer- und Herbstferien und natürlich Weihnachten – bei uns in Deutschland gibt es bekanntlich zahlreiche freie Wochen, die sich hervorragend für einen ausgedehnten Urlaub eignen. Doch egal ob es mit der gesamten Familie an die Küste, in die Berge oder gar in ferne Länder gehen soll – ohne die passende Urlaubskasse landet man am Ende doch wieder auf Balkonien. Wer jedoch trotzdem gerne in der Fremde entspannen möchte, kann das aber auch ohne eine große Sparsumme machen: Mit einem sogenannten Urlaubskredit. Aber lohnt sich dieses Darlehen tatsächlich? Wie läuft das Ganze ab? Und worauf sollte man auf jeden Fall achten, wenn man den nächsten Urlaub mit einem Kredit von der Bank finanzieren möchte?
Ob Kreuzfahrt durch die Karibik, der Skiurlaub in Italien oder Neuseeland als Abenteuerziel – es gibt bekanntlich schier unendliche Möglichkeiten, um den alltäglichen Stress zu vergessen und die wohlverdiente Freizeit in vollen Zügen genießen zu können. Allerdings stellt ein solcher Urlaub für viele Menschen eine ziemlich große finanzielle Herausforderung dar – vor allem dann, wenn die komplette Familie verreisen soll. Praktischerweise gibt es jedoch eine gute Möglichkeit, um die Ferienkasse aufzubessern und nicht auf den Wunschurlaub verzichten zu müssen: Der sogenannte Ferien- oder auch Urlaubskredit. Doch bevor man ein solches Darlehen aufnimmt, gibt es vorab einige wichtige Dinge zu beachten, damit man am Ende nicht draufzahlen muss. Welche das sind und wann ein Urlaubskredit tatsächlich sinnvoll ist, zeigt der nun folgende Ratgeber.
Ferien auf Raten: Wie sinnvoll ist ein Urlaubskredit tatsächlich?
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es sich mit einem Urlaubsdarlehen ganz ähnlich verhält, wie mit allen anderen Krediten auch: Wer nicht zwingend darauf angewiesen ist, sollte sich erst nach Alternativen umschauen, bevor man einen Termin bei der Bank des Vertrauens macht. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, sich einen durchdachten Plan für die Rückzahlung des Darlehens zurechtzulegen, um spätere Probleme oder damit verbundene finanzielle Sorgen von vornherein zu vermeiden – denn sowas kann die Urlaubsstimmung bekanntlich sehr schnell trüben. Zudem sollte man auf derartige Kredite lieber verzichten, sofern bereits andere Darlehen abbezahlt werden müssen (zum Beispiel ein laufender Autokredit oder eine Immobilienfinanzierung) oder die Rückzahlung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht sicher ist, beispielsweise im Falle einer problematischen beruflichen Situation.
Urlaubskredit – was ist das eigentlich genau?
Bei einem sogenannten Urlaubskredit handelt es sich einfach gesagt um ein gewöhnliches Konsumentendarlehen (auch unter dem Begriff Ratenkredit bekannt), das bei nahezu jeder Bank oder Sparkasse aufgenommen werden kann. Gut zu wissen: Es gibt mittlerweile auch einige größere Pauschalreiseveranstalter, die ein solches Darlehen in Zusammenarbeit mit einem Kreditinstitut anbieten – allerdings kann es sein, dass die Zins- und Tilgungskosten hier deutlich höher sind, als bei einem normalen Bankkredit. Daher kann sich ein ausführlicher Vergleich der verschiedenen Angebote auch im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt machen. Diese Kreditform ist darüber hinaus grundsätzlich nicht zweckgebunden, sodass das geliehene Geld nicht ausschließlich nur für Reisezwecke verwendet werden muss. Nichtsdestotrotz wird auch bei einem Urlaubskredit stets eine Bonitätsprüfung durchgeführt, bei der die Bank anhand einer Schufa-Abfrage feststellt, ob der Darlehensnehmer auch eine ausreichend hohe Kreditwürdigkeit besitzt.
Wichtig: Neben einer ausreichenden Bonität muss der Kreditnehmer zudem auch zwingend volljährig sein und einen festen Wohnsitz in Deutschland nachweisen können.
Keine unnötig hohe Kreditsumme und angemessene Laufzeiten
Wer seinen Urlaub– egal ob Kurztrip oder Luxusurlaub – über einen Kredit finanzieren möchte, sollte außerdem darauf achten, sich nur so viel Geld zu leihen, wie auch tatsächlich benötigt wird. Auf diese Weise halten sich die Zinskosten in einem überschaubaren Rahmen und man ist zudem auch viel schneller wieder schuldenfrei. Ebenso empfiehlt sich eine möglichst kurze Darlehenslaufzeit, denn wer möchte schon zwei oder drei Jahre lang einen Urlaub abbezahlen, der gerade einmal zwei Wochen gedauert hat? Hier gilt die Faustregel: Egal wie lange man in die Ferien fährt – der dafür benötigte Kredit sollte nach maximal zwölf Monaten abbezahlt sein. Und noch ein kleiner Hinweis: Die Tilgungsrate wird bei längerer Laufzeit zwar immer günstiger, doch steigen dafür gleichzeitig auch die Zinskosten, was am Ende schnell dazu führen kann, dass man trotz einer überschaubaren Tilgungsrate mehr zahlt, als eigentlich nötig wäre.
Tipp: Wer einen Urlaubskredit aufnehmen möchte, sollte darauf achten, dass die Möglichkeit einer sogenannten Sondertilgung besteht. Diese ermöglicht nämlich auch Tilgungszahlungen außer der Reihe, wodurch die Gesamtlaufzeit zum Teil deutlich verringert werden kann.
Bank oder Reiseveranstalter: Wo gibt es die besseren Konditionen?
Abschließend stellt sich verständlicherweise die Frage, ob man den Urlaubskredit lieber direkt bei der Hausbank oder stattdessen vielleicht doch besser bei dem verantwortlichen Reiseveranstalter aufnehmen sollte. Welche Option die potentiell günstigste ist, lässt sich leider nicht pauschal beantworten, sondern muss von Fall zu Fall geprüft werden. Zwar bieten Kreditinstitute bei eher niedrigen Konsumentendarlehen nicht selten besonders günstige Zinsen an, doch gibt es bei einigen Veranstaltern in unregelmäßigen Abständen immer wieder sogenannte Null-Prozent-Finanzierungsangebote, was sich natürlich sehr positiv auf die Rückzahlungskosten auswirkt. Dementsprechend heißt es auch hier: Vergleichen lohnt sich. Und wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann beispielsweise den Osterurlaub auch ganz einfach in die Herbst- oder Winterferien verlegen und bis dahin den dafür nötigen Betrag ansparen und somit komplett auf einen Kredit verzichten.