Vorbild Venedig: Amsterdam kassiert Kreuzfahrtpassagiere ab
Freitag, 15. Februar 2019
Die Italiener sorgten mit ihrer Entscheidung, dem Massentourismus in Venedig den Kampf anzusagen, für ordentlich Wirbel. Künftig müssen Kreuzfahrtschiffpassagiere nämlich sozusagen Eintritt zahlen. Ein Konzept, das auch in Amsterdam Zukunft haben soll.
Venedig verlangt seit neuestem Eintritt von Touristen, die per Kreuzfahrt die Stadt besuchen. Jeder Passagier, der an Bord eines Kreuzfahrtschiffes in die Stadt kommt, wird zur Kasse gebeten. Mit dieser Gebühr möchte man dem Massentourismus Einhalt gebieten und zugleich soll das Geld der Stadt selbst zugeführt werden, etwa, um die durch die Touristen verursachten Müllberge zu beseitigen. Ist Venedig mit dieser Idee auf harte Kritik gestoßen, traf die Stadt am Mittelmeer bei anderen durchaus auf Verständnis.
Amsterdam jedenfalls gefällt das Konzept so gut, dass es die niederländische Stadt heimlich, still und leise bereits eingeführt hat. Schon seit dem 1. Januar werden alle Passagiere, die von einem Kreuzfahrtschiff kommen, zur Kasse gebeten. Abdrücken müssen diese pro Tag und pro Person 8 Euro. Amsterdam erklärte ausdrücklich, dass es sich hierbei um eine Maßnahme gegen den Massentourismus handle.
Passagiere von Amsterdams Kreuzfahrtabgabe überrascht
Dass sie diese Abgabe leisten müssen, überrascht einige Passagiere. Deshalb sollten sie sich noch vor Reiseantritt beim Reiseveranstalter bzw. der Reederei darüber informieren, wie diese gehandhabt wird.
A-Rosa informiert seine Passagiere derzeit darüber, dass die 8 Euro pro Person pro Liegetag in Amsterdam auf das Bordkonto gebucht werden. Die Abgabe wird dann am Ende der Reise mit der Bordrechnung bezahlt.
Andere hingegen kündigten bereits an, dass sie den Hafen von Amsterdam künftig nicht mehr ansteuern werden. Stattdessen legen die Schiffe dann in Rotterdam an, wo eine solche Tourismus-Abgabe nicht fällig wird. Zu diesen gehören unter anderem MSC sowie die Cruise and Maritime Voyages.