Urlaubsknigge in Corona-Zeiten
Verhaltens-Tipps für Reisende
Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Mund-Nasen-Schutz! Wer in diesem Jahr verreist, merkt schnell, wie anders sich der Urlaub anfühlt. Das Reisen in Corona-Zeiten bringt einige Veränderungen für Urlauber. Welche Hygienekonzepte und Schutzmaßnahmen in Hotels, Restaurants, auf Kreuzfahrtschiffen oder am Strand gelten, und was im Urlaub in Deutschland oder auf Reisen im Ausland zu beachten ist, haben wir zusammengefasst.
Corona und Urlaub: Wohin geht die Reise?
Rein in den Flieger und ab ans andere Ende der Welt – so einfach ist Reisen in diesem Jahr leider nicht. Die Corona-Pandemie hat die Urlaubsplanungen aller Reiselustigen ordentlich durcheinandergebracht. Einreiseverbote und Reisewarnungen, annullierte Flüge und Pauschalreisen sowie leere Hotelbetten und Ferienorte weltweit prägten im Frühjahr das Bild der Tourismusbranche. Vom Bodensee über den Ballermann bis auf die Bahamas ging nichts! Der Osterurlaub ist ausgefallen, für Reisen in den Sommerferien sah es lange düster aus.
Passend zum Pfingsturlaub folgte der erste Lichtblick: Dank der schrittweisen Öffnung von Hotels und Gastronomie stand dem Urlaub in Deutschland nichts mehr im Wege. Inseln wie Sylt, Rügen, Norderney, Borkum oder Usedom waren in diesem Sommer beliebte Reiseziele in Deutschland. Wer sich nach einem Urlaub am Meer sehnte, strömte an die Strände der Nord- und Ostsee. Auch die Bayerischen Alpen, das Berchtesgadener Land oder das Allgäu erlebten einen wahren Besucheransturm, trotz strenger Hygiene- und Schutzmaßnahmen.
Die Lust auf Urlaub trotz Corona ist bei den meisten geblieben, bei manch einem vielleicht sogar gestiegen. Mit Aufhebung der Reisewarnungen vom Auswärtigen Amt für fast alle Reiseziele in Europa war auch der Sommerurlaub im Ausland gerettet. Reisen auf die Kanaren, Ferien in Kroatien oder Urlaub auf Mallorca, so hieß es in diesem Sommer. Denn für viele beliebte internationale Urlaubsziele wie die USA, die Malediven, Kanada oder Thailand gelten weiterhin Reisewarnungen und/oder Einreiseverbote für deutsche Urlauber.
So geht Urlaub trotzt Corona: Rücksicht nehmen auf Reisen
Wer in diesem Jahr eine Reise tut, muss einiges beachten: Regeln! Keine Frage, die Urlaubssaison 2020 ist aufgrund des Coronavirus anders als sonst. Das ist aber längst kein Grund, auf die schönste Zeit des Jahres zu verzichten. Die Tourismusbranche setzt alles daran, dass Urlauber eine entspannte Zeit genießen können – trotz aller geltenden Abstands- und Hygieneregeln.
Die Vorschriften fallen je nach Land und Region unterschiedlich aus, sodass Reisende sich vor dem Urlaub in Deutschland oder Ausland über das derzeitige Infektionsgeschehen und die vor Ort geltenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen informieren müssen. Die Seiten des Auswärtigen Amts und des Robert-Kochs-Institutes liefern aktuelle und ausführliche Informationen.
Bei der Einreise im Ausland, auf Flügen, Bahnreisen und Kreuzfahrten, in Hotels und Restaurants, sowie bei Sehenswürdigkeiten und am Strand gelten ebenfalls Regeln, die Reisende beachten müssen. Und natürlich spielt das Thema Rücksicht nehmen auf Reisen in diesem Jahr eine ganz große Rolle. Wer sich an die Regeln hält, kann den Urlaub 2020 trotz Corona genießen.
Anreise & Einreise
Reisen mit dem Auto
Die Fahrt mit dem eigenen Auto in den Urlaub ist in Zeiten der Pandemie für viele die wohl entspannteste und bequemste Art zu reisen. Kein Wunder, im Auto muss keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden und man tut und lässt, was man will. Nicht ganz: An Rasthöfen gelten natürlich Mundschutzpflicht, Abstandsregeln und Hygienevorschriften.
Die Anreise mit dem Auto hat weitere Vorteile: Nicht nur Kind und Koffer finden ausreichend Platz im Fahrzeug, auch der Urlaub mit Hund ist bei Eigenanreise mit dem Pkw möglich. Für die Beifahrer gibt es auf einer Autoreise viel zu sehen und der Urlaub lässt sich dank eigenem Auto deutlich flexibler gestalten.
Aber das Beste: Mit dem Auto sind zahlreiche attraktive Reiseziele in Deutschland sowie im Ausland erreichbar. Neben der Nord- und Ostsee und den Alpen sind ein Urlaub in Holland oder Österreich sowie Reisen nach Italien, Dänemark, Schweden, Frankreich, Finnland oder in die Schweiz in diesem Jahr besonders begehrt.
Reisen mit der Bahn
Für das Reisen mit der Deutschen Bahn gilt Mundschutzpflicht, einzige Ausnahmen: Kinder unter sechs Jahren sowie Personen, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen können. Zusätzlich sollten Bahnreisende die gewohnten Hygiene- und Schutzvorschriften wie Abstand, Hust- und Niesetikette sowie regelmäßiges Händewaschen beachten.
Damit Bahnreisen in Corona-Zeiten möglichst entspannt sind, hat die Deutsche Bahn weitere Maßnahmen zum Schutz für Reisende und Mitarbeiter eingeführt: Digitale Tickets und Online-Sitzplatzreservierung, kontaktlose Ticketkontrolle und Bordgastronomie sowie rund 100 Video-Reisezentren an Bahnhöfen erleichtern das Reisen mit der Bahn.
Wer eine Deutschlandreise plant – sei es ein Städtetrip nach Berlin, Hamburg, München oder Dresden, Ferien an der Nord- oder Ostsee oder Urlaub in den Bergen – kann entspannt mit der Bahn fahren. Auch Reisen ins Ausland sind mit dem Zug möglich: Österreich, Italien, Frankreich oder die Schweiz gehören zu den gefragten Reisezielen des Jahres.
Reisen mit dem Flugzeug
Der Flugverkehr ist noch immer eingeschränkt, aber Airlines wie Lufthansa, Condor, Eurowings oder Austrian Airlines fliegen täglich mehr Ziele in Deutschland und Europa an. Wichtig zu wissen: Nicht nur im Flughafengebäude, sondern auch auf dem Flug muss permanent ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
Zusätzliche Corona-Schutzmaßnahmen auf Flügen sind ein eingeschränkter Bordservice und die kontaktlose Bezahlung, Schlangen vor den Flugzeugtoiletten sind verboten. Die Mitnahme von Handgepäck ist reduziert und bei Fluggesellschaften wie Eurowings können Kunden für einen Aufpreis von 18 Euro den Mittelsitz mitbuchen, damit dieser frei bleibt.
Wer einen Flug nach Mallorca, eine Reise nach Kreta oder einen All-Inclusive-Urlaub in die Türkei bucht, muss sich bei der Airline nach den geltenden Vorkehrungen informieren. Die gewohnten Hygieneregeln sind auch an Bord einzuhalten. Übrigens: Viele Fluggesellschaften bieten aktuell Gutscheine, Boni sowie kostenfreie Umbuchungs- und Stornomöglichkeiten an!
Am Flughafen
Um das Fliegen in Corona-Zeiten für Reisende so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es verschiedene Sicherheitsvorschriften wie etwa Mundschutzpflicht, Abstandsregeln und Plexiglas-Trennscheiben. Es stehen Desinfektionsmittel zur Verfügung und an einigen Airports, wie dem Flughafen Düsseldorf, laufen Desinfektionsroboter durchs Gebäude.
Die meisten Fluggesellschaften haben schon vor Corona kontaktlose Check-in-Möglichkeiten (Online-Check-in oder Automaten-Check-in) angeboten und beim Boarding wird aktuell versucht, auf Busse zu verzichten und auf Fluggastbrücken auszuweichen. Der Ein- und Ausstieg erfolgt üblicherweise nach Sitzreihen und in kleinen Gruppen.
Am Reiseziel angekommen müssen Fluggäste, je nach Reiseland wie etwa Spanien oder Griechenland, ein ausgefülltes Gesundheitsformular oder einen sogenannten QR-Code vorzeigen. Zudem sind Temperaturchecks und Gesundheitsfragen an vielen Airports üblich, bei Corona-Symptomen kann außerdem eine Quarantäne angeordnet werden.
Am Urlaubsort
Hotels & private Unterkünfte
Ein Urlaub im Luxushotel auf Mallorca oder im 5-Sterne All Inslusive Hotel in der Türkei ist dieses Jahr anders als gewohnt. Wegen der Infektionsgefahr sind die Kapazitäten in den Unterkünften begrenzt. Sprich: Es müssen Zimmer frei bleiben, damit nicht zu viele Urlauber im Hotel sind. Ein Vorteil, den viele Reisende jetzt zu schätzen wissen.
In Unterkünften gilt der Mindestabstand von 1,5 Metern sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Sämtliche Bereiche des Hotels werden regelmäßig gereinigt und desinfiziert, Hotelgästen stehen in öffentlichen Bereichen zudem meist Desinfektionsmittel zur Verfügung. Online-Check-in sowie kontaktloses Bezahlen sind erwünscht.
Die Verpflegung im Hotel kann je nach Land und Unterkunft variieren. Einige Unterkünfte bieten keine Verpflegung an, in anderen müssen vorgegebene Zeiten eingehalten werden. Restaurants dürfen nur begrenzt Personen zulassen, Buffets sind häufig ausschließlich unter bestimmten Einhaltungen wie etwa Spuckschutz und Desinfektionsstellen erlaubt.
Auch das oftmals umfangreiche Angebot aus Sport und Wellness sowie die Kinderbetreuung in Clubhotels und Ferienresorts kann wegen Corona eingeschränkt sein. Und auch im Pool ist in der Regel nur eine begrenzte Personenanzahl erlaubt, was viele Urlauber jedoch als besonders angenehm empfinden.
Die Hygiene- und Abstandsregeln gelten üblicherweise auch für private Unterkünfte, die derzeit sehr gefragt sind. Die Vorteile vom Urlaub im Ferienhaus oder in einer Ferienwohnung sind eindeutig: Keine Maskenpflicht, Selbstverpflegung, viel Platz und zudem gibt es Villen, Fincas und Ferienhäuser mit eigenem Garten mit Privatpool.
Am Strand
Die Strände der deutschen Nord- und Ostsee sowie im holländischen Zeeland sind in diesem Sommer gut besucht, an Feiertagen und Wochenenden zieht es auch Tagesurlauber an den Strand. Mit ausreichend Abstand ist Badeurlaub am Meer möglich, zudem ist der Strandkorbverleih begrenzt und Tagestouristen können nach Hause geschickt werden.
Wem die Strände in Deutschland zu überfüllt sind, der konnte die Sommerferien auf den Balearen oder Kanaren verbringen oder an den Stränden von Kroatien, Griechenland oder Bulgarien verweilen. Beim Sonnenbad am Strand darf der Mundschutz abgenommen werden, Mindestabstand und Hygieneregeln sind weiterhin einzuhalten.
Im Aktivurlaub
Das Wandern ist des Müllers Lust? Nicht nur Familie Müller hat Gefallen am Wandern gefunden! Viele Reisende, die dieses Jahr Urlaub in Deutschland machen, zieht es in einsame Bergregionen oder an die schönsten Badeseen Deutschlands, anstatt an die Küste. Da kann es sich auf Deutschlands Wander- und Radwegen schon einmal knubbeln.
Beim Wandern und Radfahren durch die herrlichen Landschaften in den Alpen oder im Schwarzwald gilt daher auch, die Hygiene- und Abstandsregeln nicht vergessen! Auf beliebten Pfaden wie Schwäbische Alb, Harzer Hexenstieg oder Rennsteig ist der Andrang oftmals hoch, sodass der Mundschutz definitiv in den Rucksack gehört!
Im Restaurant
Wie in Hotels ist die Personenanzahl im Restaurant reduziert, es gilt Mindestabstand zwischen den Tischen, kontaktloses Bezahlen ist wünschenswert, die Angabe der Kontaktdaten jedoch meist ein Muss. Beim Ein- und Ausgehen sowie auf dem Weg zur Toilette muss ein Mundschutz getragen werden, beim Essen und Trinken natürlich nicht. In vielen Restaurants ist vorheriges Händewaschen und desinfizieren zudem Pflicht.
Das Speisen auf Reisen gehört zum Urlaub einfach dazu, schließlich locken die einzelnen Regionen und Länder mit ihren eigenen regionalen Leckereien: Paella in Spanien, Moussaka in Griechenland oder vielleicht ein Broiler in Berlin? Mmh! Keine Ahnung was ein Broiler ist? Mit unserem Dialekt-Wörterbuch klappt es auch mit der Verständigung auf Deutschlandreise!
Besuch von Sehenswürdigkeiten
Auf einem Städtetrip in Deutschland oder Europa gehören Museumsbesuche für viele Urlauber dazu. Und auch die Besichtigung von berühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Brandenburger Tor in Berlin, dem Eiffelturm in Paris, der Sagrada Familia in Barcelona oder dem Dom im Mailand dürfen im Urlaub nicht fehlen.
Noch nicht alle Museen und Sehenswürdigkeiten haben wieder für Besucher geöffnet und wenn doch, müssen meist im Vorfeld Online-Tickets gebucht werden. Somit ist eine reduzierte Besucheranzahl mit ausreichend Abstand gewährleistet, der Mund-Nasen-Schutz ist in geschlossenen und häufig auch in öffentlichen Bereichen trotzdem notwendig.
Lust auf Meer: Kreuzfahrten trotz Corona
Ahoi, die ersten Schiffe sind endlich wieder in See gestochen! Nachdem auch sämtliche Kreuzfahrten wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus eingestellt wurden, ist es langsam wieder an der Zeit, die Kapitänsmütze aus dem Schrank zu holen. Mit strengen Hygieneregeln und Schutzmaßnahmen darf nun vielerorts wieder losgeschippert werden.
Das folgende Sicherheitskonzept gilt beispielsweise beim Kreuzfahrtriesen TUI Cruises:
Bevor es auf hohe See geht, müssen Urlauber neben dem Bordmanifest (Kontaktdaten) einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen und am Abreisetag mitbringen. Die Informationen sollten tagesaktuell sein, zudem erfolgt eine Messung der Körpertemperatur.
Mit dem kostenfreien Online-Check-in und festen Zeiten für die Ankunft, kommt es im Hafenterminal nicht zu langen Wartezeiten und Menschenansammlungen.
Abstand halten, oder Social Distancing, gilt auch an Bord. Um den Mindestabstand von 1,5 m einzuhalten, sind die Kreuzfahrtschiffe von TUI Cruises nur zu 60 Prozent ausgelastet. In Bereichen, in denen der Abstand nicht eingehalten werden kann, besteht Maskenpflicht.
Bei der Verpflegung auf Kreuzfahrten können Reisende wie gewohnt am Tisch essen und trinken. Allerdings erfolgt die Ausgabe von Speisen am Buffet und Getränken an den Stationen durch das Personal.
Egal ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen, ein Snack zwischendurch oder der Cocktail in der Bar – die freie Platzwahl in Bars und Restaurants ist weiterhin, mit ausreichend Abstand, gegeben. Ausnahme: Der Platz an der Bar gehört allein dem Barkeeper!
Dank des vielseitigen Angebots an Bord und Land sind Schiffsreisen so beliebt. Die Kreuzfahrt in Corona-Zeiten findet jedoch ausschließlich auf See statt, Landgänge sind derzeit nicht möglich. Auf dem Schiff gibt es aber verschiedene Angebote in Kleingruppen.
Für Personal und Urlauber gelten feste Hygieneregeln: Beim Restaurantbesuch ist Händewaschen und desinfizieren ein Muss. Zudem werden öffentlichen Bereiche und Passagierkabinen gründlich gereinigt und desinfiziert.
Corona-Tests sind an Bord von TUI Cruises kein Problem, das Bordhospital und die medizinische Besatzung wurden aufgestockt. Es gibt einen Notfall-Plan sowie ein Covid-19-Frühwarnsystem, dass die Symptome erkrankter Passagiere überwacht.
Nicht nur für Urlauber, sondern auch für die Crew an Bord, ist die Corona-Pandemie eine neue Herausforderung. Das Personal wird regelmäßig geschult und getestet, die Mitglieder tragen eine Schutzausrüstung (Maske, Handschuhe, Gesichtsschutz).
Da sowohl Passagiere als auch Personal „in einem Boot“ sitzen, ist Vorsicht und Rücksicht der letzte Punkt des Sicherheitskonzeptes. Halten sich alle an Bord an die Regeln, steht einer schönen Kreuzfahrt trotz Corona nichts im Wege.
Fazit: Vorsicht statt Verzicht auf Reisen!
Mit A B S T A N D ist der Urlaub in diesem Jahr am schönsten, mit Mundschutz im Reisegepäck am sichersten. Wer sich auf dem Flug zum Urlaubsziel, auf dem Schiff, im Hotel, im Restaurant, am Strand sowie vor Ort an die Hygiene- und Abstandsregeln hält und Rücksicht auf andere Reisende nimmt, muss auf den Urlaub trotz Corona nicht verzichten.
Na dann, gute und gesunde Reise!